Festakt am 01. Mai 2024

 40 Jahre "Der Kleine Bühnenboden". v.l.n.r.: Toto Hölters, Maria Goldmann, Konrad Haller. Foto: Hanno Endres

(v.l.n.r.: Toto Hölters, Maria Goldmann, Konrad Haller)

Danke an alle, die mit uns diesen besonderen Tag gefeiert und an den Bühnenboden gedacht haben!


Der 1. Mai ist für das Kammertheater Der Kleine Bühnenboden ein besonderes Datum: 1984 von Marianna Thalassinou gegründet, feierte das Theater in der Münsteraner Schillerstraße nun seinen 40. Geburtstag. Seit 14 Jahren leiten Konrad Haller und Toto Hölters als Intendanten-Duo die Bühne, die fest zur freien Szene der Stadt gehört. Zahlreiche Gäste erschienen bei strahlendem Sonnenschein zum Jubiläum und genossen einen Streifzug durch 40 Jahre bewegte und bewegende Theatergeschichte.

Maria Goldmann, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins Theama e. V. und Tochter der Gründerin spann in ihrer Rede einen Bogen vom Damals zum Heute, als sie einen 25 Jahre alten Artikel zitiert:

„1999 steht in der Zeitung: „Im 15 Jahr ihres Bestehens (…) kam frohe Kunde aus der Stadtverwaltung. 10.000 Mark überweist sie künftig jährlich für die künstlerische Arbeit. Mit weiteren 10.000 sollen dringende Reparaturen ermöglicht werden.“

„Mit diesem Zuschuss lebt Der Kleine Bühnenboden noch heute, nun ja, inflationär gesehen. Der Bühnenboden bekommt jährlich einen Zuschuss von 11.543 Euro. Lieber Konrad, lieber Toto -ich danke euch beiden, dass ihr den Bühnenboden lebendig haltet, trotz aller Widerstände. Er ist als Teil der Münsteraner Kultur- und Theaterszene nicht wegzudenken. Und bleibt doch im Kern das, was er immer war: ein Ort an dem Begegnungen zwischen Menschen stattfinden. Das Kammertheater Der Kleine Bühnenboden: Münsters Theater auf Augenhöhe“, so Goldmann weiter.

Gemeinsam gaben Maria Goldmann, Toto Hölters und Konrad Haller anschließend ein Potpourri der bemerkenswertesten Gästebucheinträge zum Besten, die das Publikum mit anhaltendem Applaus quittierte.


 

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40 Jahre Kammertheater „Der Kleine Bühnenboden“

von Maria Goldmann

In einem Zeitungsartikel vom 29.05.1990 findet sich eine charmante Beschreibung:

„Das Theater sieht aus wie eine Kreuzung aus Gartenlaube und Garage, ist eine lange flache Baracke in einem Hinterhof an der Schillerstraße. „Der Kleine Bühnenboden“ fristet dort sein Dasein, besteht immerhin seit sechs Jahren und versucht verbissen, sich als Kleinod der Kulturszene zu etablieren.“

Autsch! Wie sehr muss das erst Marianna verletzt haben. Sie nannte sich selbst ein Arbeitstier und in einem Artikel aus dem Jahre 1994 wird über sie gesagt:

„Für die Münsteranerin mit dem griechischen Namen, die seit fast 10 Jahren den Kleinen Bühnenboden an der Schillerstraße leitet, ist Tanz zunächst einmal Bewegung. Sie sagt: „wer nicht weiß, wie sich eine Erbse fühlt, die über den Boden kullert, darf von Pas de deux allerhöchstens träumen.“

Wenn Marianna Thalassinou gefragt wird wieviele Kinder sie hat, antwortet sie stets „Drei! Einen Sohn, eine Tochter und den Kleinen Bühnenboden."

Marianna sagte einmal:

„Wir haben zwar nicht viel Platz, aber die Leute sind immer mitten im Geschehen und dadurch erreichen wir das, worauf es uns ankommt: Dichte“

Nach unzähligen Auf- und Abs, übergelaufenen Toiletten, geschobenen Mieten, ausgefallenen Vorstellungen und dem zähen Willen Mariannas und ihrem kreativen Dickkopf, wurde die Arbeit endlich etwas belohnt.

1999 steht in der Zeitung: „Im 15 Jahr ihres Bestehens (…) kam frohe Kunde aus der Stadtverwaltung. 10.000 Mark überweist sie künftig jährlich für die künstlerische Arbeit. Mit weiteren 10.000 sollen dringende Reparaturen ermöglicht werden.“

Mit diesem Zuschuss lebt Der Kleine Bühnenboden noch heute, nun ja, inflationär gesehen. Der Bühnenboden bekommt jährlich einen Zuschuss von 11.543 Euro.

In einem Interview mit Marianna, auch aus dem Jahr 1999 fragt die Münstersche Zeitung:

„Nach 15 Jahren Bühnenboden — wo liegt die Zukunft?
Marianna: Ich wünsche mir, dass das Theater weiter ein Gast-Theater sein kann für Kollegen aus anderen Sparten, dass Kooperation und Offenheit hier weiter ein Zuhause haben und meine Vision von der Oase auch in Zukunft lebendig bleiben kann.“