21.11.2021 | 18:00

Johanna Albrecht-Wandelt, Johannes "Tönne" Drees

Josef und Maria

Ein Weihnachtsmärchen für Erwachsene von Peter Turrini

 Tickets verfügbar

Eintritt 17,50 € / ermäßigt 13,50 €
Kaufen Sie Ihre Tickets hier online >>

Bitte beachten Sie die Hinweise für Ihren Besuch >>



mit Johanna Albrecht-Wandelt, Johannes "Tönne" Drees
Regie: Konrad Haller
Dauer: ca. 75 Minuten / keine Pause

weitere Termine >>


 

 

Stückinformation

Josef und Maria begegnen sich nach Ladenschluss durch Zufall am Heiligen Abend in einem großen Warenhaus.
Nachdem sie von der Familie ihres Sohnes explizit ausgeladen wurde und er überhaupt allein ist, verbringen die beiden diese Nacht gemeinsam und spenden sich gegenseitig Trost. Bis sich ein kleines Weihnachtswunder ereignet und die beiden im Winter eine Art zweiten Frühling erleben...

Der alte Josef, der aushilfsweise für die Wach- und Schließgesellschaft arbeitet, geht mit seinen kommunistischen Thesen und seinem Versuch, den Leuten Die Wahrheit zu verkaufen, auf die Nerven. Er ist der letzte Mohikaner der sozialen Gerechtigkeit, wie er sich selbst bezeichnet. Ein Übriggebliebener.

Und die Maria, eine Putzfrau, die nur zur Aushilfe geholt wird und deren eigene Familie sie am Heiligen Abend nicht mehr sehen will, weil es da "nur Unfrieden" gibt, wie die Schwiegertochter sagt, ist auch so eine Übriggebliebene. Was die beiden Verbindet ist die Vereinsamung, der die beiden mit viel Mut, Selbstironie und Lebensfreude zumindest für einen Abend ein Schnippchen schlagen.

Meisterhaft demaskiert Peter Turrini in seinem Stück den Umgang unserer Gesellschaft mit Abgehängten, nicht mehr voll Produktiven, mit Menschen, die eben anders sind. Aber es wäre nicht Peter Turrini, der seine Figuren liebt, würde er nicht seine „Übriggebliebenen“ als Gewinner hervor gehen lassen. Märchenhaft eben.
Ein sanfter, warmer herzlicher Blick auf das oft seltsame Wesen „Mensch“, gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je.


Die Presse schreibt

10.11.2019: Selbst späte Liebe ist im Sortiment
Turrinis Weihnachtsmärchen für Erwachsene "Josef und Maria" im Bühnenboden (Westf. Nachrichten)

"Mit Johanna Albrecht-Wandelt und Tönne Drees stehen zwei Schauspieler auf der Bühne, die ihre Rollen mit feinem Gespür für Zwischentöne angehen. (...)

Wenn Josef, Freigeist und glühender Kämpfer für den Sozialismus, seine Parolen von früher noch einmal verkündet, hat das eine gewisse Komik. Noch mehr, wenn er über die Lautsprecheranlage des Kaufhauses die Internationale schmettert. Dasselbe gilt für Maria, die den Erinnerung an ihre Zeit als Varieté-Tänzerin nachhängt und dabei mit dem Schrubber eine kesse Sohle aufs Parkett legt. Gleichzeitig drückt sich darin aber auch eine Wehmut aus über eine Welt, in der für Idealismus wie den ihren kein Platz mehr ist.

Bis hierher könnte man das Stück als kritische Bestandsaufnahme rezipieren. Aber Turrini meint es gut mit seinen Protagonisten und schenkt ihnen Erlösung in Form einer späten Liebe. Das mag gar zu romantisch klingen, wirkt aber durch die Behutsamkeit, mit der die beiden Darsteller sie entstehen lassen, durchaus glaubhaft. Eine zaghaft entblößte Schulter spielt dabei eine Rolle, ein hingebungsvoll getanzter Tango und schließlich ein Hut, wie Humphrey Bogart in „Casablanca“ einen trug – man befindet sich schließlich in einem Kaufhaus, da ist an Requisiten kein Mangel."


Peter Turrini (* 26. September 1944 in Sankt Margarethen im Lavanttal) ist ein österreichischer Schriftsteller. Er ist bekannt für seine gesellschaftskritischen und, vor allem in seinen frühen Werken, provokanten Volksstücke.

ine Produktion des Kammertheaters Der Kleine Bühnenboden mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Münster

Zurück